Allergie gegen Roggen

Bevor wir darauf eingehen welche Bedeutung der Roggen für Allergiker hat, kommen wir zu einer kurzen Erklärung was der Roggen überhaupt ist.

Roggen ist ein Getreide und gehört zur Familie der Süßgräser.

Aussehen des Roggens

Die Farbe des Getreides erscheint bläulich bis graugrün. Der Halm ist rundlich. Die vierkantigen Ähren, die aus zweiblütigen Ährchen bestehen, hängen zur Blütezeit leicht über und sind dich von Roggenkörnern besetzt. Solch ein Roggenkorn wird etwa 8 mm lang.

Der Roggen wächst bis zu 2 Meter hoch. Ist er reif, lösen sich beim Dreschen die Körner leicht aus den Spelzen heraus.

Roggen wird einjährig angebaut. Er kann sowohl als Sommer- als auch als Winterroggen angebaut werden. Wobei zumeist die Winterform gewählt wird.

Da es sich um ein anspruchsloses Getreide handelt, das widerstandsfähig gegenüber Kälte, Trockenheit und Nässe ist, wird Roggen in ganz Nordeuropa bis Sibirien als wichtigstes Brotgetreide angebaut. Weltweit steht der Roggenanbau jedoch an letzter Stelle der Getreidearten.

Roggengetreide- wo kommt es vor?

Roggengetreide wird häufig für die Herstellung von Brot verwendet. Roggenmehl ist Hauptbestandteil von Schwarzbrot und Pumpernickel. Es eignet sich hervorragend für die Herstellung von Vorratsbroten, da es nur langsam austrocknet.
Wie wird es noch verwendet? Als Schrot, Gries und Flocken, in Backwaren und Müslis.

Daneben findet er Verwendung als Kaffeeersatz und wird für die Kornbranntweinherstellung („Korn“) verwertet.
Roggenmalz ist ein Süßungsmittel und kann auch für die Herstellung von Bier genutzt werden.

Weiterhin wird Roggen auch als Viehfutter/Futterroggen angebaut.

Immer öfter wird Roggen für die Herstellung von Bioethanol und Biogas oder für die Verwendung als Dämmstoff angebaut.

Roggen – Mögliche allergische Symptome

Knapp 80% der Roggenmehlallergiker sind auf das Allergen Sec c1 sensibilisiert. Dieses befindet sich in der wasserlöslichen Albuminfraktion.
Wenn ein Allergie-Hauttest Roggenmehl als positiv nachweist, ist das jedoch häufig nicht relevant, da erhitztes Roggenmehl meist vertragen wird.
Ist ein anderes Allergen Auslöser, kann es zu Verdauungsbeschwerden kommen.

Roggenpollen lösen Allergien des Soforttyps aus und sind die häufigste Ursache eines allergischen Heuschnupfens (Rhinokonjunktivitis).
Als einzige Getreideart, können die Pollen des Roggens in großen Mengen durch die Luft transportiert werden. Zur Auslösung von Symptomen reichen jedoch bloß 10-15 Pollen/Kubikmeter Luft aus.

Neben Heuschnupfen und Asthma bronchiale können auch ekzematöse Hautveränderungen ausgelöst werden.

Roggen – Geografische Verbreitung

Es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen der allergenen Potenz von Roggenpollen und Roggenmehl.

Roggenpollen sind der bedeutendste Auslöser einer Gräserpollen-Allergie. Sie besitzen die höchste allergene Potenz unter den Gräsern (5 Mal so hoch wie Wildgräser) und sind häufigste Ursache für Heuschnupfen in ganz Mitteleuropa.

Roggenmehl ist dagegen nur selten ein Auslöser einer systemischen Nahrungsmittelallergie.

Berufe, die besonders betroffen sein können von einer Roggenallergie sind Bäcker und Müller.

Der Bäcker arbeitet täglich mit Roggenmehl und inhaliert daher das Mehl jeden Tag.
Natürlich gibt es auch andere Getreide gegen die Bäcker allergisch reagieren können. Roggen ist an dritter Stelle von der Häufigkeit her.

Roggenpollen und Roggenmehl können zu Kreuzallergien führen.